Wie kann man auf Herausforderungen im öffentlichen Verkehrsraum aufmerksam machen? Unter dieser Fragestellung initiierte die Bundesstiftung Baukultur im Rahmen des alle zwei Jahre stattfindenden Baukonvent K-2012 STATTVERKEHRSTADT einen Wettbewerb, der die 12 besten Kunst-Aktionen zu dieser Fragestellung prämierte und mit einer finanziellen Zuwendung unterstützte. Auch die Idee des Büros für Landschaftsarchitektur, Stadt- und Raumforschung osp und dem Scharlatan Theater konnte die Jury überzeugen.
Und so waren am vergangenen Sonntag 25 Akteure des Scharlatan Theaters innerhalb der Langen Reihe in Hamburg Sankt Georg unterwegs, um spielerisch zu Passanten und Verkehrsteilnehmern Kontakt aufzunehmen und Belohnungen bei richtigem Verkehrsverhalten zu verteilen. Der Belohnungskatalog umfasste dabei Aktionen von einer La-Ola-Welle am Gehsteig zu Ehren der vorbeifahrenden Buspassagiere bis hin zum Luftpumpen-Service für Radfahrer. Belohnungs-Highlight der auch "Danke-Knöllchen" verteilenden Sonntagspolitessen war die Aktion „Kultur entladen“. Durch freundliches Einweisen von Einparkern entstanden kurzfristig Lücken auf den Parkstreifen der Langen Reihe, die anschließend von Passanten als Zuschauerraum für ein Spontankonzert aus einem Sonntagspolitessen-Lieferwagen heraus okkupiert werden konnte.
Ali Wichmann, Gründer und Geschäftsführer des Scharlatan Theater, sagt zu dieser Kunst-Aktion im öffentlichen Raum: "Wir sind nicht nur eines der größten, sondern auch eines der ältesten Unternehmenstheater in Deutschland und haben 1985 mit genau solchen gesellschaftskritisch motivierten Aktionen auf der Straße begonnen. Im Kern nutzen wir in dieser Aktion die gleichen Mechanismen wie in unseren Inszenierungen für Unternehmensveranstaltungen, nämlich Überraschung und Komik als Impuls für Nachdenken und Verhaltensänderung."