werner audio stattete Philharmonie Berlin aus

Die Berliner Philharmonie, Heimat der Berliner Philharmoniker und spätestens seit der langen Zusammenarbeit mit dem „Jahrhundert-Dirigenten“ Herbert von Karajan weltbekannt, ist eines der kulturellen Symbole der Stadt. Der Große Saal der Institution wurde jetzt von werner audio mit einer neuen Beschallungsanlage ausgestattet.

 

Beschallungsanlage für die Philharmoniker? Brauchen die das? Im Prinzip nein, denn weder der Raum noch das Orchester sind auf elektronische Unterstützung angewiesen. Die Vielzahl ganz unterschiedlicher Aufführungen inklusive Sprechbeiträgen in der Philharmonie setzen dann aber doch wieder eine leistungsfähige Beschallungsanlage voraus, die dem Anspruch des ehrwürdigen Hauses gerecht zu werden hat.

Die Berliner Philharmonie wurde 1960 bis 1963 von Hans Scharoun erbaut und gehört heute zusammen mit dem Kammermusiksaal, der zwischen 1984 und 1987 neben der Philharmonie auf der Basis der ursprünglichen Planung Hans Scharouns nach den Plänen von Edgar Wisniewski entstand, und anderen Gebäuden zum Kulturforum Berlin am Potsdamer Platz. Das Gebäude ist asymmetrisch und zeltartig konturiert mit einem pentagonalen großen Konzertsaal. Das führte dazu, dass die Berliner in Anspielung auf den ehemaligen Chefdirigenten auch gern vom „Zirkus Karajani“ sprachen.

Die Sitze bieten durch die ringsum unregelmäßig ansteigenden Logenterrassen von allen Seiten gleich gute Sicht auf die in der Mitte platzierte Bühne. Dies führt zu raumakustischen Problemen, die mit einer besonderen Wandkonstruktion und gebauschten Stoffflächen an der Decke so gut gelöst wurden, dass man auf allen Plätzen eine hervorragende Akustik genießen kann. Durch die Architektur wird die Trennung zwischen Künstler und Publikum weitgehend aufgehoben. Künstler schätzen es, bei der Philharmonie „inmitten“ der Zuhörer zu sitzen, jene wiederum können die Akteure je nach Sitzplatz von allen Seiten beobachten. Der große Saal der Philharmonie bietet 2.440 Sitzplätze, der Kammermusiksaal 1.180.

Die Philharmonie ist die Heimspielstätte der Berliner Philharmoniker, eines der führenden Ensembles weltweit und seit 2002 unter der Leitung des Briten Sir Simon Rattle. Das Orchester wird seit 2002 als Stiftung des öffentlichen Rechts unter Trägerschaft des Landes Berlin organisiert und verfügt derzeit über 129 Planstellen. Intendantin ist seit August 2006 Pamela Rosenberg.

Die Planungen für die neue Beschallungsanlage begannen zum Jahresbeginn 2007. Zunächst definierten die beiden Tonmeister Klaus-Peter Groß und Kai Mielisch ihre Anforderungen und luden anschließend geeignete Anbieter ein, ihr Konzept für eine maßgeschneiderte Anlage vorzustellen beziehungsweise eine Probeinstallation durchzuführen. Nach diesem Shootout fiel die Entscheidung zugunsten einer Anlage von Meyer Sound, die das Berliner Unternehmen werner audio als Stützpunkthändler des amerikanischen Herstellers angeboten hatte.

„Ein Konzertsaal von diesem Format mit seiner wahrlich außergewöhnlichen natürlichen Akustik ist nur begrenzt mit einer zusätzlichen elektroakustischen Beschallungsanlage belastbar“, so Tonmeister Klaus-Peter Groß. Für Groß war es daher entscheidend, ein System zu konzipieren, welches das Sichtfeld nicht wesentlich behindert und dabei die gewünschte hochklassige Beschallungsleistung zur Verfügung stellt. Da klassische Musik ohne elektroakustische Verstärkung Hauptbestandteil des Veranstaltungsplans ist, sollte das System bei Veranstaltungsformen mit Beschallung die natürliche Akustik im Saal subtil unterstützen, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

Die eigentliche Installation der Anlage begann im Juli 2007 während der Sommerpause in der Philharmonie. Vorausgegangen war eine detaillierte Systemplanung inklusive umfangreicher Simulationen. Einbau und Feinjustierung zogen sich dann bis in den Herbst und fanden teilweise parallel zum Probenbetrieb statt. Zu den Besonderheiten zählte der unbedingte Wunsch der Philharmonie-Verantwortlichen nach einer dezenten Installation. Das galt sowohl für die Sichtachsen, die unverstellt bleiben mussten, also auch die Auswahl der eingesetzten Materialien. So wurden alle Lautsprecher in der RAL-Farbe 1015, einem leicht getönten Weiß, lackiert, die Frontseiten mit einem gleichfarbigen Schaumstoff ausgekleidet und die Lautsprecherrückseiten mit einem Gitterlochblech als Sichtschutz ausgestattet, die werner audio als Sonderkonstruktion individuell entworfen und von einem Metallbauunternehmen anfertigen lassen hat.

Das installierte System aus Meyer Sound Komponenten bietet eine vielfältig nutzbare Anordnung, die ein akzentuiertes Mono-Klangbild erzeugt und die Ortung aus zwei Quellgebieten ermöglicht. Ein Center Array aus elf M1D Ultra-Compact Curvilinear Array Loudspeaker wird durch fünf UPJunior UltraCompact VariO Lautsprecher ergänzt, die für die Wiedergabe der Quellpunkte sorgen. Die Platzierung dieses Center Arrays war bauseitig und unter Berücksichtigung der Statik vorgegeben. Dabei wurden die Aufhängepunkte der vorherigen Anlage genutzt – ebenfalls ein Line Array. Mit dieser Art der Beschallung hatten die verantwortlichen Tonmeister gute Erfahrungen gemacht und daher die Auswahl eines Line Arrays ins Pflichtenheft geschrieben.

Ein zweites Array aus sechs M1D Lautsprechern ist zusammen mit drei Arrays aus je zwei UPJ-1P Compact VariO Lautsprechern direkt über dem Chorplatz auf der Bühne hinten positioniert, während die Abdeckung der steil angeordneten oberen Sitze durch einen Delay-Ring aus 18 UPJ-1P Lautsprechern an sechs Positionen erreicht wird. Ein einzelner UPA-2P Compact Narrow Coverage Lautsprecher steht zusätzlich mit Ausrichtung auf den Front of House Platz auf einem der oberen Ränge zur Verfügung. Für die Steuerung der Delay-Zeiten und das Systemprocessing sorgt ein Galileo Loudspeaker Management System von Meyer Sound, bestehend aus vier Galileo 616 Einheiten.

Das System erntete sofort großes Lob von Seiten der durchaus kritischen Konzertbesucher und der künstlerischen Mitarbeiter des Hauses. Groß, der direkt in die Entscheidung über die Anschaffung des Meyer Sound Systems involviert war, zeigt sich besonders zufrieden. „Die M1D in Verbindung mit den anderen Komponenten des Systems erfüllt unsere Anforderungen hinsichtlich der bei uns erforderlichen 360°-Abdeckung und des gewünschten Klangbildes und lässt sich mit dem Galileo-System und der Möglichkeit, Einstellungen zu speichern, einfach steuern. Das System fügt sich außerdem gut in die Saalarchitektur ein.”

Fried Werner, Gründer und Geschäftsführer von werner audio, stimmt zu: „Das Meyer Sound System bietet einen wirklich neutralen, unverfärbten Klang, der sowohl für Sprache als auch musikalische Darbietungen im Saal ideal ist.“

werner audio wurde 1982 gegründet und hat sich auf die Vermietung von Beschallungs-equipment für Fernsehproduktionen, Tagungen, Messen, Corporate und Public Events sowie den Vertrieb professioneller Audiotechnik verschiedener Hersteller spezialisiert. Außer dem Vertrieb der Produkte umfasst das Leistungsspektrum auch die Planung von individuellen Beschallungskonzepten, die entsprechende Projektbegleitung, die Installation und die Wartung inklusive den Service der installierten Komponenten. Als autorisierter Meyer Sound Händler realisiert werner audio für projektierte Installationen praktische Demonstrationen mit Equipment aus dem eigenen Vermietbestand und bietet somit dem Kunden die Möglichkeit, Festinstallationen „live“ zu planen und zu testen.

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