CNN Debatte der Republikaner

Während einer von sieben Amerikanern die zweite Debatte der republikanischen Präsidentschaftskandidaten 2015 gesehen hat, gab es etwas, was sie nicht gesehen haben - etwas was den Unterschied machte. Es gab dieses Mal nicht die üblichen Line Array Lautsprecher, die den Blick zur Bühne hätten versperren können.

Durch die Zusammenarbeit der Production Resource Group (PRG) und VUE Audiotechnik gelang es, eine innovative Lösung für die Produktionsherausforderungen der Veranstaltung und der Location zu liefern.

Die von CNN übertragene Debatte fand im Ronald-Reagan-Präsidentschaftszentrum in Simi Valley statt. Im Durchschnitt schauten 23,1 Millionen Menschen zu – damit wurde es die meist gesehene Debatte in der Geschichte von CNN.

Das Set der Debatte wurde auf einer 12 Meter hohen Gerüstkonstruktion über dem Marine One Hubschrauber platziert, mit der Air Force One als Hintergrund für die Kandidaten. Der Platz auf dem Set war begrenzt und so bemessen, dass die elf Kandidaten, die Moderatoren, das Publikum und eine kleine technische Crew beherbergt werden konnte. Aus diesem Grund befand sich das Backstage Equipment in einem Stockwerk unter der Bühne.

PRG lieferte Audio- und Lichttechnik sowie das von PRG’s Projekt Manager Mark Boettcher entwickelte Audiodesign. Mark Boettcher arbeitete eng mit PRG’s Senior Systems Ingenieuren Bill Daly und Alan Henig zusammen, beide verfügen über Erfahrungen mit ähnlichen Systemen für Veranstaltungen im Fernsehen. Boettcher erklärt: „Ich habe ein System entworfen, dass ich spontan anpassen kann. Es kommt Technik zum Einsatz, die ich schon erfolgreich bei vorherigen Projekten verwendet habe.“ In nur zwei Tagen wurde das Audiosystem installiert, abgestimmt und getestet. Bill Daly hat dabei eine Schall-Laufzeitanpassung für jede einzelne Reihe vorgenommen.

Das Beschallungsdesign beinhaltete 24 getrennte Audiozonen unter den Sitzen und elf unterschiedliche Monitormischungen. Lautsprecher unter Sitzen werden für TV Projekte schon seit Jahrzenten eingesetzt – nichtsdestotrotz hat PRG diese Lösung während der Zusammenarbeit mit dem Kunden als die beste Wahl empfohlen. Das finale Audiodesign wurde mit Hilfe des Tontechnikers Dave Tennant und dem Audio Assistenten Chris Rucker umgesetzt. 142 VUE Audiotechnik i-2x4.5 Lautsprecher mit 70° x 70° Schallverteilung wurden unter den Sitzen installiert. Einige Lautsprecher wurden mit rotem Seidenstoff verkleidet um sie im Rot des Teppichs verschwinden zu lassen, da sie als On-Stage-Monitor genutzt wurden.

In enger Zusammenarbeit mit dem Kunden wurde eine Lösung gefunden, die einbezog, dass die Location ein Raum mit langer Nachhallzeit ist. Somit konnte das Audioteam den Schalldruckpegel während der Übertragung niedrig halten, was wiederum das beste Endprodukt für den Ü-Wagen lieferte. „Die größte Herausforderung beim Mixen auf einer Veranstaltung wie dieser ist, zu wissen, welchen Stellenwert die Live-Beschallung in den Augen des Produzenten im Vergleich zum Rest der Produktion hat“ sagt Tennant. „Zunächst ist wichtig, wie es im Fernsehen aussieht – und dann, wie es im Fernsehen klingt“. „Wie es vor Ort klingt“ steht wesentlich weiter unten auf der Liste. Trotzdem beeinflusst der Saal den Sound im Fernsehen natürlich auch. Wenn es vor Ort gut klingt, bekommst du auch eine gute Sendequalität. Mark und Bills Raumabstimmung und Timing-Einstellungen waren genau richtig. Ich musste während der Sendung nur sehr minimale Anpassungen vornehmen. Basierend auf den Reaktionen des Publikums war jede Silbe, jede Nuance

und jeder Tonfall der Kandidaten klar hörbar und verständlich. Was will man mehr?“

Außerdem bestand die Sorge, weitere Hindernisse für die Kamerabilder zu installieren, weil bereits zwei JitaCams über dem Publikum im Einsatz waren. „Obwohl es eine sehr arbeitsintensive Installation war, bekam das Publikum optisch keine großen PA-Cluster in den Kamerabildern zu sehen.“ Als sich das Publikum dann setzte, waren die Lautsprecher unter den Sitzen kaum erkennbar. „Trotzdem gab es keine Einbußen in der Tonqualität“, sagt Boettcher. „Abgesehen davon, 142 Lautsprecher auf 460 Quadratmeter zu verteilen, war das Installieren und Aufbauen wirklich unkompliziert. Verstärker, Splitter und Funktechnik auf dem Boden unter dem Set zu haben, vereinfachte die Installation tatsächlich“, fügte Tennant seinen Gedanken hinzu.

Die ausgewählte Konsole für diese Veranstaltung war eine Yamaha CL5. Boettcher erklärt: „Das Pult erlaubt genügend direkte Zugriffsmöglichkeiten und hat auch ausreichend Matrix- und Mix-Fähigkeiten, um solche Anforderungen erfüllen zu können. Die Stageboxen wurden mit Audinate‘s Dante-Netzwerk (Digital Audio Network Through Ethernet) verbunden. Geroutet wurden sie über Ethercon-Kabel von den Stageboxen (Rio 1608) zur Audiokonsole. „Ich habe das System in vier vom Pult gesteuerte Zonen aufgeteilt, um Dave eine schnelle Möglichkeit für kurzfristige Änderungen zu erlauben“, führt Boettcher fort.

Die Verkabelung der Lautsprecher, Pulte und Mikrofone wurde vom Set direkt in das Stockwerk darunter geführt. Für das Vier-Zonen-Speakersystem wurden Neutrik NL8 Multicores genutzt. „Das hat sehr gut funktioniert, da die Positionen der Break-Outs genau auf die Beschallungszonen abgestimmt war“, sagte Boettcher. „Es wurde sogar noch besser, als wir nach der Hälfte des Aufbaus noch spontane Änderungen vornehmen mussten und wir mit minimalem Aufwand mehrere Zonen gleichzeitig neu routen konnten.

Die Beschallungszonen und das Monitorsystem wurden durch vier Meyer Sound Galileo 616 Speaker Management Systeme gesteuert. Boettcher entschied sich wegen der Vielzahl an Ausgängen und den internen Matrix-Möglichkeiten für das Galileo System. „So kann ich mit weniger Prozessoren arbeiten und einfach ein paar Matrixmischungen vom Pult zu den Prozessoren schicken. Von dort aus werden dann die Signale wieder über eine Matrix in die richtigen Zonen geleitet. Zusätzlich bieten die Galileo-Prozessoren einen soliden und zuverlässigen Netzwerk-Backbone. Mit einem Microsoft-Surface Tablet konnte Boettcher sich drahtlos mit dem WiFi-Router des Equipment-Racks verbinden und sich so zwischen den Sitzen bewegen. „Während Bill Daly und ich das System optimierten, konnte ich schnell, effizient und einfach jede Einstellung des PA-Systems vom Tablet aus anpassen. Früher brauchte man bei einem System dieser Größe noch einen Operator der am Equipment-Rack saß, um effizient arbeiten zu können.“

Als Verstärker wurden ausschließlich Lab.Gruppen FP 2400Qs genutzt. Sie wurden ausgewählt, weil so je acht VUE i2x4.5 Lautsprecher pro Verstärkerkanal angeschlossen werden konnten. PRG’s Bestand an VUE i-Class Lautsprechern ist eine Sonderversion des i2x4.5, der mit 16 Ohm arbeitet. Dadurch können mehr parallel angeschlossene Lautsprecher pro Verstärkerkanal genutzt werden. „Einen 4-Kanal Verstärker zu nutzen bedeutete, mit weniger Verstärkern auszukommen und den vorhandenen Platz besser nutzen zu können“, erklärte Boettcher.

Der VUE i-2.45 ist ein kompakter 2-Wege-Lautsprecher, der für Nahfeldbeschallung konzipiert wurde. Durch die Kombination eines 1-Zoll Silk-Dome Ferro-Fluid Hochtöners mit 2 x 4,5 Zoll Pro Level Tieftönern mit großen Magneten bietet er einen hohen Output und eine sehr gute Wiedergabe von niedrigen Frequenzen. Die Lautsprecher sind in einer M-T-M Konfiguration aufgebaut, um eine symmetrische Abstrahlung zu erzeugen und sind mit einer hochwertigen Frequenzweiche ausgestattet, die einen ebenen Frequenzverlauf garantiert.

 

Bildunterschrift: CNN Debatte der Republikaner (Foto: PRG)

 

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