Bombensicher ans Ziel

Nach den jüngsten Funden von Paketbomben aus dem Jemen macht sich efm event logistics, Spezialanbieter für Transportlogistik im Entertainmentbereich, für eine Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen im deutschen Luftfrachtverkehrssystem stark.

Um zu verhindern, dass Großveranstaltungen ins Visier von Attentätern geraten, fordert efm die Einführung von gesetzlich geregelten Röntgenkontrollen von Frachten aller Art.

Bisher werden Pakete für den internationalen Versand mit Schnüffelhunden, Röntgengeräten und manuellen Durchsuchungen der Fracht auf gefährliche Inhalte überprüft. Die Luftfrachtgesellschaften sind verpflichtet, einen gewissen Prozentsatz an Luftfrachten einer Kontrolle zu unterziehen. Bis Mitte 2010 waren Sicherheitserklärungen durch den jeweiligen Absender in Schriftform ausreichend, um durch das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) als „sicherer Versender“ akzeptiert zu werden. Versender, Lagerhäuser, Frachtführer sowie internationale Speditionen wurden zwischen 2006 und Anfang 2010 stichprobenartig untersucht. Hierbei nahmen die Verantwortlichen verstärkt die Zugangskontrollen an Produktionsstätten und Lagerhallen ins Visier.

Auch die Einhaltung der sicheren Lieferkette von Spediteuren und Kurier-Express-Paket-(KEP)-Diensten bis zur Anlieferung bei den jeweiligen Fluggesellschaften wurde überprüft und anhand eines Zertifizierungsprozesses manifestiert. Sendungen werden bis heute nur stichprobenartig geröntgt. Für Viktoria Breithecker, efm-Geschäftsführerin der deutschen Niederlassung in Wiesbaden, ist diese Vorgehensweise mit einem bitteren Beigeschmack verbunden: „Mir ist unklar, warum in Deutschland nicht grundsätzlich dieselben Sicherheitsstandards für Fracht und Passage an Bord eines Flugzeuges Anwendung finden. Wenn in ein und demselben Flugzeug Passagiere reisen, die sinnvollen Sicherheitsüberprüfungen unterzogen werden, sollte die Fracht an Bord gleich behandelt werden. Die Luftfrachtsendungen befinden sich unmittelbar neben dem Gepäck an Bord. Jedes Gepäckstück wird vor der Verladung geröntgt – warum nicht auch die Fracht?“

Nach Meinung von Viktoria Breithecker müssten für die Fluggesellschaften gesetzliche Regelungen gelten, wonach grundsätzlich alle Luftfrachtsendungen vor dem Abflug in Deutschland der Röntgenpflicht unterliegen. „In England wird zum Beispiel bereits seit über zehn Jahren jede Luftfrachtsendung der Röntgenkontrolle unterzogen“, betont Breithecker. Die aktuellen Ereignisse seien ein tragisches Beispiel dafür, wie fehlerhaft und lückenhaft das deutsche Luftfrachtsicherheitssystem ist: „Wir können von Glück sprechen, dass niemand zu Schaden gekommen ist.“

Foto: Viktoria Breithecker (Foto: efm)

Kontakt

efm event logistics
Viktoria Breithecker
06 11 / 5 05 96 70
viktoria[at]efm-worldwide.de
www.efm-worldwide.com