Udo Jürgens, Maffay und Lindenberg sagen „Danke!"

Beim LEA 2007 feierte die deutsche Veranstaltungsbranche am 15. Februar 2007 in Hamburg ihre Besten. „Ohne ihn gäbs uns alle nicht und wir wären nicht das, was wir geworden sind“, gestanden Udo Lindenberg und Peter Maffay unisono ihrem Ziehvater Fritz Rau.

Beim Live Entertainment Award (LEA) in den Fliegenden Bauten lagen einem sichtlich gerührten Fritz Rau (76) die Stars der Musikbranche zu Füßen (v.l.: Peter Maffay, Fritz Rau und Udo Lindenberg, Foto: Public Address). Deutschlands erfolgreichster „Eintrittskartenverkäufer“ und Vollblutveranstalter mit Herz und Seele empfing die Auszeichnung für sein Lebenswerk – und lang anhaltende „Standing-Ovations“ der Galagäste. Der Konzertorganisator brachte in fünf Jahrzehnten Marlene Dietrich, Liza Minelli, Frank Sinatra, Jimi Hendrix, die Rolling Stones und viele andere internationale Top-Künstler auf deutsche Bühnen, konzipierte zahlreiche Lindenberg-Revuen und Peter Maffays „Tabaluga“.

Rau zu Ehren ein glamouröses Stelldichein der Showprominenz am Millerntor: Neben Udo Jürgens, Helen Schneider, Verona Pooth, Thomas Anders, Stefan Gwildis und Annett Louisan gingen u. a. Nina Ruge, Bettina Tietjen, die Comedians Ruth Moschner und Hans Werner Olm und Teenie-Idol LaFee über den roten LEA-Läufer, feierten die No Angels als Laudatorinnen einmal mehr ihr Comeback. Es war die Nacht der vertauschten Rollen. Nicht die Bühnenstars standen im vordersten Rampenlicht, sondern die Macher und Manager hinter den Kulissen, ohne die im deutschen Showgeschäft und Konzertleben nichts geht: Promoter, Konzertagenten, Künstlervermittler und Location-Betreiber. Ihnen dankte Udo Jürgens mit einem umjubelten Potpourri seiner größten Hits. Sein langjähriger Freund und Agent Freddy Burger erhielt den LEA für das beste Künstlermanagement.

Weitere Preise gingen an Peter Schwenkow (DEAG Classics) für das „Gipfeltreffen der Klassikstars“ mit Anna Netrebko, Rolando Villazon und Placido Domingo, an die Konzertagentur Peter Rieger für die „beste Tournee 2006“ mit George Michael sowie an Impresario Matthias Hoffmann für das Zeltspektakel „Afrika! Afrika!“. Den Kooperationspreis erhielt das Management von Tokio Hotel gemeinsam mit der Jugendzeitschrift BRAVO und der Plattenfirma Universal Music. Gekürt zum besten Veranstalter: Marek Lieberberg, der im vergangenen Jahr Madonna, Depeche Mode, Santana und The Who in deutschen Hallen und Arenen präsentierte und spektakuläre Festivalerfolge bei „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ einfuhr.

Die Live-Sounds der Galanacht boten Revolverheld („Freunde Bleiben“), Dänemarks neuer Shooting-Star Tina Dico, Helen Schneider und Udo Lindenberg mit einem Lied für „seinen Paten“ Fritz Rau (mit Pianist Jean Jacques Kravetz). Vorfreude auf das im Mai in Hamburg anlaufende, „wahrscheinlich erlogenste“ Musical der Welt machten Szenen aus der Walter Moers-Revue „Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär“. Gewohnt schelmisch und routiniert führte Entertainer Götz Alsmann („Zimmer frei“) ein begeistertes Publikum durch das über dreistündige LEA-Programm. Kultursenatorin Karin von Welck hatte das Award-Publikum begrüßt und die Hoffnung ausgesprochen, dass das medienwirksame „Klassentreffen“ der Branche auch zukünftig der Hansestadt erhalten bleibt.

Entsprechend betonte Jens Michow, Initiator und Motor der Preisverleihung, die Bedeutung des LEA neben Branchenpreisen wie dem ECHO und der „Lola“ (Deutscher Filmpreis): „Als eine der Säulen der deutschen Kulturszene hat sich die Veranstaltungswirtschaft mit ihren Konzertmachern und Künstlermanagern zum mittlerweile bedeutendsten Faktor der Musikbranche gemausert. Rund drei Milliarden Euro Umsatz wurden hier 2006 erwirtschaftet. Da war der LEA längst überfällig.“ Mit dem Award sei es gelungen, die wichtigsten Player der Branche zumindest an einem Abend zu vereinen. Michow: „Eine absolute Novität! Und dass sich die deutschen Megastars der Live-Bühne hier einmal für den Einsatz ihrer Promoter und Manager bedanken, ist mehr als ein Sahnehäubchen.“

Erst im vergangenen Jahr hatte der neue Entertainment-Preis in Hamburg seine erfolgreiche Premiere erlebt. Bei der Auszeichnung ziehen der Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft (idkv), der Verband der Deutschen Konzertdirektionen (VDKD) und das Branchenmagazin „musikmarkt“ an einem Strang. Neben dem Hamburger Senat, der dem Award mit auf die Beine half, sponserten in diesem Jahr Audi, CTS Eventim, die Color Line Arena (präsentierte die Kategorie „Beste Nachwuchsförderung“), Jägermeister und Yavido als Hauptpartner die Preisverleihung.

Auf dem roten Teppich in den Fliegenden Bauten und später bei der After-Show-Party im Mandarin Kasino auf der Reeperbahn gesichtet: Angelo Kelly, Laith Al-Deen, Wir sind Helden, Lotto King Karl, Heinz-Rudolf Kunze, Deichkind, Englands Star-Manager Carl Leighton-Pope und die Veranstalter Marcel Avram (United Promoters), Karsten Jahnke, Peter Schwenkow (DEAG), Dieter Semmelmann (Semmel Concerts) und Hermjo Klein (ACE Concerts).

Weitere LEAs gingen an: FKP Scorpio/“Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ (Beste En suite-Veranstaltung), „Sonne Mond Sterne“ (Bestes Festival), Olympiapark München (Beste Location), Newcomer-TV (Beste Nachwuchsförderung), Künstlermedia (Beste Künstleragentur), FKP Scorpio/Extratours/Revolverheld (Beste Club-Tournee) und das Kölner Gürzenich Orchester/“GO Live!“ (Jurypreis).

 

Rund 50 Juroren hatten für den LEA im vergangenen Jahr bundesweit knapp 500 Konzerte und Veranstaltungen besucht. Ihr Augen- und Ohrenmerk galt neben der Show-Performance den technischen und atmosphärischen Details einer Produktion, der Eignung der Venue, der Promotion, dem Publikumsecho und den Rahmenbedingungen des Events. Ebenso verfolgte die Fachjury besondere Leistungen von Veranstaltern, Managern und Künstleragenturen und verständigte sich auf die Prämierung einer außergewöhnlichen Live-Produktion, einer Kooperation und eines Lebenswerks.

Kontakt

LEA – Live Entertainment Award Committee e. V.
040 – 41 30 55 05