Nächtlicher Zauber im Herbst

Im Rahmen der Regionale 2006 präsentierte sich das Bergische Städtedreieck Remscheid, Solingen und Wuppertal in diesem Jahr unte randerem durch die Illumination des Müngstener Brückenparks als spannender Lebens- und Wirtschaftsraum.

Die drei Städte haben seit 2001 gemeinsam Projekte entwickelt, die städtebauliche, kulturelle und wirtschaftliche Akzente für den Strukturwandel in der Region setzen.

Das Jahr 2006 markiert den Endpunkt dieses Entwicklungsprogramms, das unter dem Motto „Bergische Expo“ von Mai bis Oktober die Projektergebnisse mit vielfältigen Veranstaltungen feierte. Ein kulturelles Highlight der Bergischen Expo war der „Brückenzauber“, eine poetische Landschaftsinszenierung als krönende Abschlussveranstaltung. An vier Herbstabenden – vom 26. bis 29. Oktober – konnten sich die Besucher ein eindrucksvolles Erlebnis im Brückenpark von Müngsten flanierend erwandern.

Mit dieser multimedialen Inszenierung unter Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke beauftragte die Regionale 2006 Agentur GmbH das Team von Forum InterArt. Die Dortmunder Agentur, die sich bereits 2002 mit der Illumina einen Namen gemacht hat und 2004 einen EVA Event Award verliehen bekam, gewann die ausgeschriebene Wettbewerbspräsentation für das Finale. Forum InterArt überzeugte dabei mit der Kreation eines einstündigen Schauspiels, das Kunst und Natur miteinander vereinte. Realisiert wurde eine Komposition aus Licht, Ton und Projektionstechnik mit spektakulären Bestandteilen wie einem Wasserschirm, einer Pyrodrachen-Performance und einer Gesamtinszenierung des neuen Brückenparks.

Das künstlerische Konzept basierte auf einem szenischen Parcours durch den Park mit dezentralen Spielorten, an denen sich die Aufführungen und Ereignisse in einer bestimmten zeitlichen Abfolge wiederholten. Durch die aktive Begegnung mit dem Brückenpark wurde der Besucher sensibilisiert für die emotionale Erfahrung von Kunst und Natur. Für kontrastreiche Eindrücke sorgten die zurückhaltende Beleuchtung der Brücke und die Projektion auf eine „Wasserleinwand“, die dann ein musikalisch untermalter, poetischer Tanz illuminierter Lenkdrachen unter der Brücke ablöste.

Die Wasserleinwand entstand aus einem acht Meter hohen und 15 Meter breiten senkrecht in die Luft geschossenen Wasserschirm. Hochleistungsprojektoren projizierten auf das dicht fallende Wasser und erzeugten höchst suggestive Bilder von dreidimensionaler Anmutung. Die Düsen- und Pumpentechnik stellte ein in sich geschlossenes System dar und vermittelte dennoch den Eindruck, dass auf Wupperwasser projiziert wurde.

Höhepunkt an allen Abenden war die sich stündlich wiederholende lichtunterstützte, pyrotechnische Illumination der gesamten Müngstener Brücke im Zusammenspiel mit dem Feuerdrachen. Die Lenkdrachen dienten als Symbol für den Eisvogel, der an der Wupper zu Hause war, im Verlauf der Industrialisierung aber vertrieben wurde und jetzt wieder angekommen ist. Im Licht der Brückenillumination tanzten die „Eisvögel“ eine schwerelose Choreografie in den Nachthimmel. Gemeinsam mit dem Licht der computergesteuerten Bewegungsscheinwerfer schrieben sie Fluglinien entlang der Wupper oder flogen in einer „Eisvogelformation“ eindrucksvoll durch den Brückenbogen hindurch. Weitere Lenkdrachen, bestückt mit Pyrotechnik, stiegen hoch, einen Feuerschweif hinter sich herziehend. Synchron zur Musik und zum Licht begann der Tanz mit dem Feuer.

Die Zuschauer, unter ihnen auch NRW-Bauminister Oliver Wittke und viele Ehrengäste, bekundeten ihr Gefallen an dieser Großinszenierung immer wieder durch spontanen, in vielen Situationen gar nicht zu erwartendem Applaus. Die poetische Kraft der großen Bilder überzeugte.

 

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