Bis zum Endspiel kalkuliert die Branche mit einem Absatzplus von knapp 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im letzten Jahr sank der Gesamtbierausstoß nach Angaben des Deutschen Brauerbundes um 0,5 Prozent auf 105,34 Mio. Hektoliter.
Bei den werblichen Maßnahmen setzen die Marketing- und Vertriebsexperten der Brauereien mehrheitlich auf lokale und überregionale Events (55 %) wie auf die vielen großen und kleinen „Public Viewings“ (Übertragung der Spiele auf TV-Leinwand) in den Städten oder in Bierlokalen. Damit der „WM-Bierzug“ richtig in Fahrt kommt, planen die Brauer vielfältige Marketing-Aktionen im Lebensmittelhandel bzw. in den Getränkemärkten (45 %) sowie in der Gastronomie (39 %). Um das bierfreudige Publikum zum Mehrkonsum zu animieren werden insbesondere Printanzeigen (36 %) sowie Hörfunk- (28 %) und TV-Spots (17 %) geschaltet. Im Abseits stehen hingegen Personal-Promotions: Lediglich 9 Prozent wollen diese zur maximalen Ausschöpfung des „WM-Potenzials“ für ihr Unternehmen nutzen.
Wider Erwarten ist die Brauindustrie bei WM-affinen Innovationen nicht besonders kreativ: Mehr als 87 Prozent der Befragten bieten keinerlei fußballspezifische Neuprodukte im Rahmen der FIFA WM 2006. Für UGW-Vorstand Franz-Josef Brand hätten sich die Brauereien mit Produktinnovationen einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten können. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, so Brand, gilt auch für die Brauwirtschaft. „Wer bereits zur WM im Sturm die entscheidenden Tore erzielt, wird auch danach weiter um den Titel spielen“.