Bedeutung politischer Kongresse für die MICE-Szene

Die Messe „IMEX – incorporating Meetings made in Germany – The Worldwide Exhibition for incentive travel, meetings and events” hat Ende Juni einen Bericht veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass rund 25 Prozent aller weltweiten Meetings im Zeichen der Politik stattfinden.

Verknüpft man diese Zahl mit den Unternehmens- und Verbände-Kongressen, welche auf Aufträgen aus öffentlicher Hand basieren, dann wird der starke Einfluss klar, den die Politik auf die MICE Industrie besitzt.

Die von IMEX jetzt veröffentliche Dokumentation ist ein Resultat der Diskussionsrunden, welche beim „Politicians Forum“ während der letzten IMEX Messe im April 2005 in Frankfurt stattfanden. Das Forum wurde unter der Federführung des JMIC, dem Joint Meetings Industry Council, organisiert und vom EFCT, der European Federation of Conference Towns, unterstützt. Insgesamt 15 Politiker aus zehn europäischen Staaten trafen sich mit führenden Köpfen von Verbänden der MICE Industrie und IMEX Repräsentanten.

Der Moderator des Forums, Michael Hirst, Vorsitzender des UK Business Tourism Partnership, erklärte dem interessierten Auditorium: „Der globale MICE-Markt ist hochwertig, sehr effizient, ertragreich und bietet beste Qualität; er verfügt außerdem über eine hohe Flexibilität, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit und verdient somit eine größere Aufmerksamkeit der Politik.“

Auf dem dritten IMEX „Politicians´Forum“ wurden hitzige Diskussionen über Sicherheit, Transport und die Einbeziehung der Behörden geführt. Eines der Hauptanliegen war, klarzustellen, dass Meetings und Kongresse einen anderen Einfluss auf die Ökonomie von Städten und Gemeinden haben als der Tourismus. Michael Hirst erklärte, dass die MICE Industrie andere Anforderungen, andere Kunden, andere Verkaufs-Mechanismen und andere Erwartungen hat als der normale Freizeit-Tourismus. Geschäftsreisende geben viel mehr Geld aus als Touristen, bis hin zum Doppelten bis Dreifachen eines normalen Urlaubs-Budgets. Er wies weiter darauf hin, dass es für die Destinationen wichtig sei, das „Wiederkehr-Potential“ zu erkennen, um den Geschäftsreisenden von Heute zum Freizeit-Touristen von Morgen zu machen.

Aus eigener Erfahrung berichtete Mary Power, Präsidentin und Vorsitzende des US-amerikanischen Convention Industry Council, dass die Ereignisse vom 11. September in diesem Zusammenhang einige positive Veränderungen in den USA bewirkt haben. Sie beschrieb, dass viele Städte durch den vorübergehenden Stillstand auf dem Meeting-Sektor gezwungen waren, neue Partnerschaften in Industrie- und Politik einzugehen. Heute, nachdem die Branche sich erholt hat, seien diese Beziehungen sogar stärker und produktiver.

Die Lehre, die er persönlich aus dem IMEX Politicians´ Forum mitnehme, formulierte Stephan Delaux, stellvertretender Bürgermeister von Bordeaux in Frankreich so: „Es war sehr interessant, zu sehen, dass die MICE Industrie eine große Branche mit ganz eigenen Gesetzen ist. Sie spielt eine wichtige Rolle und es wird auch für die Zukunft wichtig sein, die Politik in die Entwicklung mit einzubeziehen.“

 

Die vierte „IMEX – incorporating Meetings made in Germany, The Worldwide Exhibition for incentive travel, meetings and events”, findet vom 30. Mai bis 1. Juni 2006 in Halle 8 der Messe Frankfurt statt.

 

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IMEX
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