„Es ist im Marketing von enormer Relevanz, das Unbewusste anzusprechen,“ so Prof. Bergmann. „Wenn ein Mensch im Einklang mit seinen unbewussten Leitmotiven handelt, empfindet er flow, flow ist das gute Gefühl, wenn etwas gelingt.“ Und an dieser Stelle kommt die Stärke der Live-Kommunikation voll zum tragen: Sie arbeitet subtiler mit den Motiven der Menschen und kann damit nachhaltiger treffen. „Marketing-Events eröffnen die Chance, Individuen zu erreichen, währende sich die Werbung häufig an demographische Faktoren richtet“, so Bergmann weiter. „Doch kein Mensch kauft ein Auto nur weil er zwischen 40 und 50 ist, zwei Kinder hat und über ein Haushaltsnettoeinkommen von 4.000 Euro verfügt.“
Auch der Verhaltensforscher Prof. von Cube ist von der verstärkenden Wirkung des flow in der Kommunikation überzeugt: „Es ist lustvoll und ungeheuer motivierend, wenn man in der Kommunikation flow erlebt. Dafür darf die Kommunikation nicht langweilig sein.“ Wie lustvolle Kommunikation für eine Gruppe funktioniert, das hat er in seinem Vortrag bewiesen. Wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig amüsant vermittelt stellte er die Grundlagen der Triebtheorie und deren verkannte Relevanz für die Kommunikation dar.
Im Anschluss boten drei Workshops den vertieften Einstieg in das Thema:
Beim Creativ Flow fanden Prof. Ulrich Khuon, Intendant des Thalia Theater in Hamburg zusammen mit Johannes Milla (Milla + Partner) u.a heraus, dass eine stringente Inszenierung für Flow von enormer Relevanz ist. „Schauen sie sich ein Fußball-Spiel an, da wird 15 Minuten vor dem Anstoß eine enorme Menschenmenge mit Musik und Show in Spannung versetzt und dann beginnt der Kick und die Spieler treffen den Ball nicht“, so ein Beispiel von Prof. Khuon, dass er für nicht nachahmenswert hält.
Im Workshop Strategic Flow ging es bei Dr. Jan Drengner, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls für Marketing und Handelsbetriebslehre an der TU Chemnitz, gemeinsam mit Sabine Clausecker (CB.e) um „Flow-fördernde Faktoren und deren Wirkung in der Live-Kommunikation“. Besonderen Wert sollte nach ihrer Einschätzung auf die Auswahl einer möglichst einheitlichen Zielgruppe bei Events gelegt werden und wenn dies nicht möglich ist, so sollten durch „Filter“ möglichst homogene Gruppen geschaffen werden. Ein solcher „Filter“ kann die Interaktion sein. Dies war eines der Ergebnisse, die der Workshop Interactive Flow ergab. Dr. Michael Groß, Schwimmsportler, Politologe, Medienwissenschaftler und Berater leitete ihn zusammen mit Thomas Siepmann (TAS) diese Diskussionsrunde.
Gewohnt kompetent aber kompakter war der Eventtag in diesem Jahr, eine Entscheidung, die beim Publikum gut ankam.
Bevor es zur Verleihung der beiden Awards ADAM und EVA ging, gab es eine zweistündige Kommunikationspause, bei der die Mitglieder der LECA allerhand kulinarische Köstlichkeiten zauberten.
Auf großer Bühne wurde dann das Geheimnis gelüftet, wer von den 18 EVA- und 21 ADAM-Nominierten zu den Preisträgern zählt. Für EVA hieß es in diesem Jahr drei Mal Gold, fünf Mal Silber und vier Mal Bronze. EVA wurde in diesem Jahr bereits zum achten Mal vom FME, Forum Marketing-Eventagenturen verliehen. Bei ADAM waren es 15 Preise: fünf Mal Gold, vier Mal Silber und sechs Mal Bronze. Vergeben wurde ADAM vom FAMAB-Exhibition und dem Forum Design und Architektur gemeinsam.
Das Gros der Teilnehmer freut sich bereits jetzt auf den 2. Dezember 2005, denn dann wird es den nächsten Eventtag mit ADAM- und EVA-Verleihung geben und zwar wieder in Düsseldorf, denn die Messe Düsseldorf hat den Deutschen Eventtag mit anschließender ADAM- und EVA-Verleihung für die nächsten Jahre in die Rheinmetropole eingeladen. Der FAMAB, Fachverband Konzeption und Dienstleistung für Messe und Event, nimmt diese Einladung gerne an. Damit wird das Highlight der Veranstaltungs-Branche auch im nächsten Jahr im CCD Süd durchgeführt.